Geschichte der Stadt Potsdam | Friedrich der Große regiert über Potsdam (1740-1786)

Residenzstadt Potsdam unter Friedrich II.

Friedrich II - Friedrich der Große
Potsdam Geschichte – Friedrich II – Friedrich der Große

Bei Amtsantritt Friedrich II. im Jahr 1740 war Potsdam bereits eine gut ausgebaute Stadt mit 1.154 Häusern und 11.708 Einwohnern. Allerdings konnte er sich erst ab 1745 intensiver seiner Residenzstadt widmen, da er zunächst in zwei Kriegen involviert war. Im Gegensatz zu seinem Vater, dem Soldatenkönig, zeigte sich dies deutlich in seiner ersten Amtshandlung: der Auflösung des königlichen Leibregiments.

Nach den Kriegen widmete sich Friedrich II. intensiv den Entwicklungen in Potsdam. Er begann mit Arbeiten am Stadtschloss und initiierte die Umwandlung des „Wüsten Berges“ in eine Terrassenanlage, wobei am 14. April 1745 der Grundstein für das Schloss Sanssouci gelegt wurde. Auch die Bürgerstadt wurde erheblich erweitert.

Viele ältere Häuser erhielten prächtige Fassaden oder wurden durch Neubauten ersetzt. Zugleich wurden neue Stadttore errichtet, darunter das Teltower Tor über die Lange Brücke und das Berliner Tor, das nach Potsdam zum Potsdamer Stadtschloss und nach Sanssouci führte. Eine weitere Neuerung war der Bau von Kasernen, die speziell für die Unterbringung verheirateter Soldaten vorgesehen waren, während ledige Soldaten in Bürgerquartieren lebten.

Im Jahr 1779 zählte Potsdam 19.552 Zivilisten und 8.192 Militärangehörige. Die Stadtgrenzen hatten sich jedoch kaum verändert. Unter Friedrich dem Großen entstand 1750 die Weber- und Spinnerkolonie Nowawes, in der vor allem protestantische tschechische Einwanderer lebten. Zusammen mit dem Bauerndorf Neuendorf bildete sich später der Ortsteil Babelsberg.

Siebenjährige Krieg

Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) hinterließ auch in Potsdam seine Spuren, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht. Die angespannte Lage führte 1774 zur Gründung eines Armen- und Arbeitshauses, das angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen dringend benötigt wurde. Mit dem Tod von Friedrich dem Großen im Jahr zählte man bereits 327 Insassen im Armen- und Arbeitshaus, und diese Zahl zeigte eine steigende Tendenz. Der Siebenjährige Krieg hatte somit nicht nur die wirtschaftlichen Herausforderungen für Potsdam betont, sondern auch soziale Auswirkungen auf die Bevölkerung der Stadt.

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