Potsdamer Konferenz – Dreimächtekonferenz von Berlin

Die Potsdamer Konferenz: Nach dem Ende der Kampfhandlungen in Europa versammelten sich die drei Hauptalliierten des Zweiten Weltkriegs zu einem historischen Treffen. Dieses wurde offiziell als Dreimächtekonferenz bekannt, erlangte jedoch aufgrund des Tagungsortes als Potsdamer Konferenz einen festen Platz in den Geschichtsbüchern. Im Folgenden bieten wir Ihnen eine Zusammenstellung wichtiger Informationen zu diesem bedeutsamen Ereignis.

Dreimächtekonferenz von Berlin | Potsdamer Konferenz

Die historische Potsdamer Konferenz erstreckte sich vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 und fand ihre Kulisse im malerischen Schloss Cecilienhof bei Potsdam. Formell als Dreimächtekonferenz von Berlin bekannt, markierte dieses Treffen einen bedeutenden Meilenstein in der Nachkriegszeit, da es die drei Hauptalliierten des Zweiten Weltkriegs zusammenbrachte, um auf höchster Ebene über die künftigen Entwicklungen zu beraten.

Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof mit Churchill, Truman und Stalin.
Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof mit Churchill, Truman und Stalin.

Teilnehmer der Potsdamer Konferenz waren unter anderem Winston Churchill, Harry S. Truman und Josef Stalin, bedeutende Staatsmänner ihrer Zeit, die im Schloss Cecilienhof wichtige Entscheidungen trafen. Die Ergebnisse, insbesondere im Hinblick auf Deutschland, wurden im Potsdamer Abkommen verankert. Parallel dazu gaben die Regierungschefs der Vereinigten Staaten von Amerika, Nationalchinas und des Vereinigten Königreichs die Potsdamer Erklärung heraus, die Japan betraf.

Zu den zentralen Themen der Konferenz gehörten die Festlegung von Grenzen in Europa, Diskussionen über Reparationszahlungen, die Verwaltung des besetzten Deutschlands sowie die fortgesetzten Kriegshandlungen im Pazifik. Die Potsdamer Konferenz hinterließ somit einen prägenden Einfluss auf die Nachkriegsordnung und die politische Neuordnung nach den traumatischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs.

Teilnehmer der Potsdamer Konferenz

  • die USA, vertreten durch Präsident Harry S. Truman und seinen Außenminister James F. Byrnes;
  • die Sowjetunion, vertreten durch den Präsidenten des Rates der Volkskommissare und Generalissimus Josef Stalin (unter anderem „Generalsekretär der WKP (B)“ und Oberbefehlshaber der Roten Armee) und seinen Außenminister Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow;
  • Großbritannien, vertreten zunächst durch Premierminister Winston Churchill und seinen Außenminister Anthony Eden, nach Bekanntgabe der Wahlniederlage der Konservativen Partei in den britischen Unterhauswahlen vom 3. Juli dann ab 28. Juli durch Churchills Nachfolger Clement Attlee und dessen Außenminister Ernest Bevin

Zu den Delegationen gehörten außerdem der jeweilige Generalstab sowie weitere Berater, die ihre zeitweiligen Unterkünfte unweit des Tagungsortes in einigen Neubabelsberger Villen am Griebnitzsee nahmen. Die US-amerikanische Delegation wurde im „Haus Erlenkamp“ untergebracht. Frankreich war an der Potsdamer Konferenz nicht beteiligt, stimmte allerdings den in der ‚Mitteilung‘ niedergelegten Grundsätzen und Gedanken unter bestimmten, in sechs Noten vom 7. August 1945 formulierten Vorbehalten zu.

Ergebnisse der Potsdamer Konferenz

Die Ergebnisse der „Potsdamer Konferenz“ bezüglich Europa wurden in einem Protokoll festgehalten, das später oft als Potsdamer Abkommen oder Potsdamer Kommuniqué bezeichnet wurde. Insbesondere sind die wesentlichen politischen Grundsätze bekannt, die in den sogenannten fünf „D“ dokumentiert wurden:

  • Denazifizierung,
  • Demilitarisierung,
  • Demokratisierung,
  • Dezentralisierung und
  • Demontage.

Denazifizierung

Es sollte eine umfassende Entnazifizierung durchgeführt werden, die sämtliche Einflüsse des Nationalsozialismus aus den Bereichen Gesellschaft, Kultur, Presse, Wirtschaft, Rechtswesen und Politik in Deutschland und Österreich entfernen würde. Personen mit belasteter Vergangenheit sollten einem gerichtlichen Untersuchungsverfahren unterzogen werden.

Demilitarisierung

Ursprünglich war geplant, die Armee vollständig abzubauen und die deutsche Rüstungsindustrie abzuschaffen. Nach der doppelten Staatsgründung von 1949 entstanden jedoch im Westen die Bundeswehr und im Osten die Nationale Volksarmee. In der Bundesrepublik Deutschland begannen Unternehmen wieder mit der Produktion von Rüstungsgütern.

Demokratisierung

Vereinbart wurde die Umgestaltung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer Grundlage. Dies beinhaltete die Zulassung demokratischer Parteien und Gewerkschaften sowie die Gewährleistung von Presse-, Rede- und Religionsfreiheit. Allerdings wurde die Auslegung dieser Grundsätze in der sowjetischen Besatzungszone deutlich anders gehandhabt als in den westlichen Besatzungszonen.

Dezentralisierung

Die politische Entscheidungskompetenz sollte auf mehrere Ebenen, wie beispielsweise Provinzen oder Distrikte, Städte und Gemeinden, verteilt werden. Diese Maßnahme zielte darauf ab, diktatorische Bestrebungen zu erschweren und förderte eine dezentralisierte politische Struktur.

Demontage

Der geplante Abtransport der Industrieanlagen zur Wiedergutmachung der materiellen Kriegsverluste der Gegner wurde von der Sowjetunion konsequent umgesetzt. Im Westen hingegen begann ab 1951 ein gezielter Wiederaufbau der Volkswirtschaft.

Unter den wichtigsten Beschlüssen der Potsdamer Konferenz zählt auch die Legitimierung des „geordneten und humanen Transfers“ deutscher „Bevölkerungsteile“ aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn. Zudem wurde Polen die Verwaltungshoheit über die deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie zugesprochen. Churchill hatte bereits im August 1945 öffentlich Bedenken gegen das Ausmaß der von Polen angestrebten Gebietserweiterung und die Praxis der Massenaustreibung geäußert.

Die Grenze zwischen Polen und Deutschland sollte einer friedensvertraglichen Regelung mit Deutschland vorbehalten bleiben (siehe Zwei-plus-Vier-Vertrag, deutsch-polnischer Grenzvertrag). Am 10. Oktober 1945 betonte der britische Außenminister Bevin, dass Großbritannien in keiner Weise verpflichtet sei, die Ansprüche Polens auf die Oder-Neiße-Grenze zu unterstützen. Eine ähnliche Feststellung traf der US-amerikanische Außenminister Byrnes am 6. September 1946 in einer Rede in Stuttgart.

Die Potsdamer Konferenz markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und in gewisser Weise den Anfang des Kalten Krieges. Das Scheitern einer gemeinsamen Besatzungspolitik führte letztendlich zur über 40 Jahre anhaltenden Deutschen Teilung.